Werden Sie durch Enttäuschung klug

Verfasst von: Iris Gödecker
(Bild: S. Hofschlaeger_pixelio.de)
Heimat als Gemeinschaftsform – nicht nur ein Ort, sondern auch eine Institution. Wichtig hierbei ist das Gefühl der Vertrautheit und der Zugehörigkeit. Und doch wird mit der Heimat Politik gemacht. Bedeutet für Sie Kindheit gleich Heimat? Was brauchen Sie dafür, um mit Ihrer Heimat oder das Gefühl, das Sie damit verbinden, verbunden zu sein. Wie geht es Ihnen mit dem Wort Heimat?

Politiker tun so, als könne man sie durch die richtige Staatsführung erhalten, doch der Untergang ist doch längst besiegelt. Jeder Mensch hat doch eine Kindheit und bedeutet Kindheit nicht Heimat? Denn gerade in jungen Jahren wird doch der "Originaleindruck" (so nannte Goethe es) geprägt. Genau die emotionale Note, die wir benötigen, um Erinnerungen aus frühester Zeit Wirklichkeit werden zu lassen. Egal wie viel Zeit vergangen ist. Um eine Heimat zu haben, braucht man dort einzigartige Erfahrungen wie Gerüche, ein typischer Geschmack, Bilder und Gewohnheiten und natürlich auch den Dialekt. Es ist genau dieses Unverwechselbare, das plötzlich verschwindet.

Statt einer für die Stadt und das Land typischen Lebensart, soll nun ein neuer Stil ins Ländle ziehen: nicht nur die Vereinheitlichung, sondern auch eine Allerweltskultur. Wie sieht denn das genau aus? Gehen Sie doch mal in Ihre Stadt und suchen Sie einmal den typischen Tante Emma Laden. Haben Sie ihn gefunden? Wo ist er geblieben? Es fehlt in vielen Städten häufig an Heimatkultur. Dort wo früher der Tante Emma Laden war, finden Sie heute die Lifestyle Agenturen: Franchiseketten, Fingernagelstudios, Beauty- und Kosmetiksalons, Piercing Läden usw.

Heute bleibt auch kaum jemand an seinem Heimatort. Durch die Globalisierung ziehen viele jungen Menschen weg, weil sie in ihrem Dorf oder in ihrer Stadt keine Arbeit finden. Im Heimatort wurde man geboren, wuchs vielleicht noch woanders auf, lebt nun an einem dritten Platz, arbeitet auswärts, wahrscheinlich wohnen die Freunde noch weit weg. Für uns ist es wichtig sich ein Stück Heimat zu bewahren, durch die Küche, den Dialekt, die Denkmalpflege und ein bisschen Heimatkunde. In der Heimat muss man sich nicht vorstellen, und sprechen Sie mit einem Dialekt wird man verstanden.

Die Globalisierung ist wichtig, auch für die Politik, die Wirtschaft, die Kommunikation. Denken Sie daran, dass die internationale Sprache Englisch ist. Ist es nicht auch toll, eine andere Sprache oder sogar mehrere Sprachen sprechen zu können? So können Sie sich mit anderen Kulturen unterhalten und auch daraus eine Menge fürs Leben herausziehen. Unter anderem auch, was fremde Kulturen unter dem Wort Heimat verstehen. Denken Sie einmal an die Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen mussten. In diesem Fall ist es besonders wichtig, sich sein Heimatgefühl zu bewahren. Bewahren auch Sie sich ein kleines Stückchen Heimat.

Torsten Hammerschmidt Torsten
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