Der Unterschied zwischen funktional und empathisch

Verfasst von: Marc Mühleis
klassische Plastikhalskrause
klassische Plastikhalskrause  Bild: tiermedizinportal.de
Keiner würde je behaupten, die meisten Deutschen lieben ihre Tiere nicht abgöttisch. Katzen und Hundebesitzer können dazu gerne ein Lied singen. Die zahlreichen Tierarztpraxen mit ihren täglich hunderttausenden Patienten in ganz Deutschland würden dies ebenfalls sicher unterschreiben. Denn oft müssen die kleinen und großen Lieblinge unters Messer: wegen Überzüchtungproblemen, Krankheiten, falsch verstandener Fütterungsliebe, Unfällen und der gleichen mehr.

Oftmals dürfen sich die Tiere nach der Operation auf keinen Fall an ihren mit Mull und Pflastern verschlossenen Wunden lecken, was sie leider oft tun würden. Nach Knochenbrüchen, Bänderrissen, Kastrationen und Geschwüren. Selbstverständlich gibt es dafür eine funktionale Lösung: Die absolut sichere und von den meisten Tierärzten empfohlene Halskrause. Allerdings ist diese aus Hartplastik bestehende Halskrause bei Tierbesitzern wie bei den Tieren äußerst unbeliebt. Bei den ersteren, weil sie mitansehen müssen, wie ihre Lieblinge tagsüber wie nachts leiden, wenn sie dieses Ding oft über Tage und Wochen tragen müssen. Das gebogene Plastik ist an den Rändern fast so hart wie eine Getränke-Plastikkiste. Auch die Ösen für das Halsband sind scharfkantig.

Typische Halskrause aus Hartplastik (Bild: tiermedizinportal.de)

Außerdem ist diese Plastikhalskrause total durchsichtig, was es den Tieren sehr erschwert, sich aufgrund des aufgezwungen Rundumblicks zu orientieren. Der Trichter lässt sie überall anstossen. Auch nachts oder auch tagsüber beim Schlafen ist der Trichter eine Tortur. Die Ösen, durch die das Halsband führt, sind überdies sehr groß und drücken den armen Tieren ständig in den Hals. Auf Nachfrage bei den Tierärzten heißt es dann oft, wir haben leider keine Zeit etwas bequemeres im Netz zu recherchieren. Außerdem ist die Halskrause jahrelang erprobt, sehr funktional und erfüllt hervorragend ihren Zweck. Die aufblasbaren Gummihalskrausen sind überdies für viele Tiere nicht geeignet, da sie sich mit ihrer Halsbeweglichkeit dennoch häufig an ihren Wunden lecken könnten. Also schaute ich im Netz nach, da mir diese rein funktionale Antwort ziemlich empathielos vorkam.

Ellas Zenkone Recovery Collar /Erholungskrause (Bild: M. Mühleis)

Ich entschloss mich gleich auf die amerikanischen Seiten zu gehen, da die Amerikaner ja als besonders empathische und liebvolle Hundebesitzer gelten. Und siehe da, man wird geradezu überflutet von guten Lösungen voller Empathie, die selbstverständlich auch von Tierärzten empfohlen werden. Ich habe mich dann für den Zenkone Soft Recovery Collar entschieden. Er liegt weich an, ist mit 26 Euro nicht allzu teuer und passt sich beim Schlafen dem Kopf des Tieres an, liegt weich auf, hindert aber beim Lecken der Wunden zu 100 %. Auch kann sich das Tier beim Laufen durch die senkrechten dunklen Streifen an der Innenseite gut orientieren. Es gibt selbstverständlich auch noch andere Hersteller wie z.B Compfy Cone, der auch in Deutschland erhältlich ist. Andere sind es wiederrum nicht. Die beiden hiergenannten sind überdies bei Fressnapf auch in den Filialen erhältlich.

erhältlich bei medpets.de, comfy cone
erhältlich bei Fressnapf.de, Zenkone Soft Recoevery
photorecht: medizinportal.de
Comfy Cone (Bild: medpets.de)

Der Unterschied zwischen funktional und empathisch ist eigentlich ganz einfach. Für's letztere muss man sich einfach nur mal in ein Tier hineinversetzen. Würde man es selber toll finden, wenn man beim Schlafen ständig etwas in den Hals gedrückt bekäme? Dieses bisschen Zeit könnten sich auch Tierarztpraxen durchaus nehmen. Bei den sportlich hohen Rechnungen auf jeden Fall. Damit auch die Rentnerin von nebenan eine Internetrecherche erspart bleiben kann.Denn nicht alle Menschen haben die Möglichkeit eine Internetzugangs, besitzen ein Paypal-Konto oder verfügen über eine Kreditkarte. Alles Vorraussetzungen für einen Online Einkauf. Aber die allermeisten Tierbesitzer lieben ihre Tiere. Sind oft der einzige Freund, den sie haben. In diesem Sinne, seien Sie künftig mehr empatisch, auch Ihren Mitmenschen gegenüber.

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Artikelsignatur: Marcus Mühleis | Autoren-Ressort: Mrey.reporters.de
10405 Berlin
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Torsten Hammerschmidt Torsten
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