Schloss Heidelberg vor dem Start in die neue Saison

Verfasst von: Gisbert Kühner
Das Führungsteam
Das Führungsteam  Bild: Geka Presse&Foto
Das Monument Baden-Württembergs mit den meisten Besuchern ist und bleibt das Schloss Heidelberg. 1.131.000 Besucher kauften 2014 ein Ticket an der Tageskasse. Seit 2009 hat die Besucherzahl um mehr als 1/4 zugenommen. 46% der Besucher Heidelbergs kommen wegen des Schlosses. Besuchermagnet mit Chance und Herausforderung zugleich. Chance für die anderen Schlösser und große Herausforderung an die Qualität des Angebots. 

Der Geschäftsführer Michael Hörrmann leitet das Erfolgsmodell Schloss Heidelberg aus 3 Säulen ab. 1. die Zufriedenheit der Besucher, 2. die Differenzierung des Angebots in Tiefe und Breite und 3. Schloss Heidelberg als Lokomotive nutzen. Seit einigen Jahren werden die Schlösser Baden-Württembergs auf internationalen Touristik-Messen präsentiert. Es zeigt sich immer wieder: Heidelberg mit seinem Schloss ist der Türöffner. Fernbesucher kommen wegen des Schlosses nach Heidelberg und besuchen dann die Stadt. Auf ihrer Tour besuchen dann in der Regel noch die anderen Schlösser in Baden-Württemberg. Wer  Heidelberg besucht, muss sich wohlfühlen. Die Wohlfühlatmosphäre und die Zufriedenheit der Besucher ist ein wesentliches Kriterium dafür, ob Heidelberg mit dem Schloss nachhaltig den Tourismus anzieht.

(Bild: Geka Presse&Foto)

Zufriedenheit führt in der Regel zu kommentarloser Akzeptanz der empfundenen Situation. Unzufriedenheit  erzeugt dagegen Klagen und Beschwerden. Und das können die Staatlichen Schlösser und Gärten überhaupt nicht gebrauchen. Deshalb sind so selbstverständliche Dinge, wie Erreichbarkeit des Monuments, Sauberkeit der sanitären Anlagen und ein  attraktives Verpflegungsangebot immer auf dem Prüfstand. Hier hat die Schlossverwaltung ihre Hausaufgaben gemacht. Mit der spektakulären Bergbahn wurde das Schlossticket geschaffen. Wer mit der Bergbahn zum Schloss fährt, hat bereits den Eintritt in den Schlossinnenhof gelöst. Und die Verpflegung? Küchenchef der Schlossgastronomie ist Küchenchef Martin Scharff, seines Zeichens Sternekoch. Martin Scharff hat sein Team mit alten Weggefährten erweitert. Sein Angebot wird in Zukunft auch regionale Küche umfassen.

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Wer Geschäftsführer Hörrmann zuhört, hat den Eindruck, er befindet sich gerade auf einer Gesellschafterversammlung eines Wirtschaftsunternehmens. Er spricht davon, dass die modernen Touristen nicht wie früher monokausal unterwegs sind. Sie machen sich auf lange Wege für  ein Gesamtpaket, ein unvergessliches stimmiges Gesamterlebnis. Kultur mit gutem gastronomischen Angebot in einem ansprechenden Ambiente. Aber Hörrmann hat Recht. Die "Kunden", in diesem Fall Fern- und Nahtouristen, sind anspruchsvoll.  Tourismus ist ein Wettbewerbsmarkt. Nur wenn das Angebot stimmt kommt der Gast, bzw. kommt er noch ein zweites, drittes mal oder auch  noch öfter. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs mit ihrem Magnet Schloss Heidelberg sind gut aufgestellt. Auch wenn das Schloss Heidelberg im Moment diesen exponierten Stellenwert hat, ist das bei Gott kein Selbstläufer. Im Gegenteil, immer wieder muss an Stellschrauben gedreht werden, um diesen Status zu zementieren.

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Tourismus ist zudem ein Wachstumsmarkt. Gerade auch unter dem Aspekt der politischen Verschiebungen weltweit. Für den typischen Nahtouristen, der aus einem Radius von ca, 100 km Ausflugsziele aufsucht und der im Idealfall zum Dauerkunden wird, ist eine Veranstaltungsdiversifizierung notwendig. Neues, Abgewandeltes, erlebnisorientiert. Das setzen die Macher im Schloss Heidelberg erfolgreich um. Die Saison 2015 beginnt am 29.März. "Frühlingserwachen" heißt das Motto des Tages der offenen Tür. Alle haben sich was einfallen lassen. Das Apothekenmuseum genauso wie die Schlossgastronomie. Weiter geht es u.a. mit den Schlossfestspielen bis hin zum Weihnachtsmarkt. Immer mehr gebucht werden Schlossführungen. Tendenziell hin auch zu Kleingruppen. Rund 7000 Führungen gab es 2014. 5% mehr als im Vorjahr. Das Thema Barock wird in der Saison ebenfalls ein Schwerpunkt sein. 

Torsten Hammerschmidt Torsten
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