Sportfotos - Action und Power zeigen

Verfasst von: Reinald Döring
Staub gebadet
Staub gebadet  Bild: Reinald Döring
Vergleicht man Bilder von Fotografen die bei Fußballspielen, egal welcher Liga, am Spielfeldrand stehen oder sitzen, stellt man fest alles sieht irgendwie gleich aus. Das reicht vielleicht für die Berichterstattung in der Tagespresse und Magazinen aber beeindruckende Sportfotos entstehen hier nur mit riesigem Materialaufwand. Die hier verwendeten Objektive kosten in der Regel so viel wie Kleinwagen.

Ohne dieses teure Equipment erhalten Sie nur Spitzenbilder wenn Sie Ihre Sportaufnahmen planen und die Situation bei der jeweiligen Sportart gut einschätzen können. Vorbereitung ist alles. Checken Sie zunächst Ihre Ausrüstung. Akkus voll? Noch ausreichend Platz auf der Speicherkarte? Nehmen Sie lieber für beides noch Ersatz mit. Man weiß ja nie. Karte kaputt oder mehr Fotos gemacht als erwartet und so weiter. Gründe für die Mitnahme von Ersatzkarten und Akkus gibt es genug. Sonst steht man am Ende schön dumm da, semiprofessionelle Kamera mit Mörderobjektiv aber Akku leer. Damit sind Sie Gesprächsthema für die nächsten Vereinsversammlungen.

Alle reden vom Wetter (Bild: Reinald Döring)

Okay, alles vorbereitet? Was Sie für sich persönlich noch brauchen wissen Sie selbst am besten. Ein Stativ brauchen Sie nicht, Sportfotos bedeuten auch Sport für den Fotografen. Er muss immer auf Höhe der Aktion sein. Egal ob Fußball, Tennis, Laufsport oder Mountainbiking, der Bildermacher muss nah' ran. Kurze Verschlusszeiten müssen sein, Blende nach Erfordernis. Ohne Basiswissen geht es nicht. Informieren Sie sich über den Sport und die Leute die ihn ausüben. Besonders wenn es sich um eine Sportart handelt, die Sie nicht selbst betreiben. Finden Sie heraus was diesen Sport auszeichnet, wo ist am meisten Aktion zu erwarten, wo treten ungewöhnliche Situationen auf. Start und Ziel, sind diese Punkte überhaupt interessant, oder lieber irgendwo an der Strecke fotografieren, dort wo viele Sportler ins Wasser fallen?

Voller Körpereinsatz
Knapp vorbei
Ball am Fuß

Die Kameraperspektive ist wichtig. Nehmen Sie Positionen beim Fotografieren ein, die Ihnen bzw. Ihrer Kamera eine Sichtweise ermöglicht, die eine ungewöhnliche Perspektive in Bezug auf das Motiv ergibt. Knien oder legen Sie sich hin, Klettern Sie auf Hocker, Leitern, Bäume, Zäune, Laternen und was Sie sonst noch vor Ort finden. Gräben oder Hügel sind oft auch gut geeignet um von dort zu fotografieren. Aber bitte nur wenn es sicher ist. Das beste Foto ist nichts wert wenn Sie sich oder Andere verletzen. Die Sicherheit darf bei allem Eifer nicht zu kurz kommen. Bitten sie notfalls Jemanden ihnen Hilfestellung zu leisten damit Sie eine bestimmte Position einnehmen können.

Fairness muß sein (Bild: Reinald Döring)

So könnte es funktionieren. Halten Sie die Kamera mit aktiviertem Serienbildmodus mal in Bodennähe, möglichst mit Weitwinkelobjektiv wenn ein Mountainbike oder Rennrad an Ihnen vorbei jagt. Drücken Sie auf den Auslöser und schwenken Sie dem Radfahrer mit der Kamera hinterher. Den Auslöser erst wieder loslassen wenn der Radfahrer weit an Ihnen vorbei ist. Es sollte mit dem Teufel zugehen wenn Sie jetzt kein Foto im Kasten haben, das die Bezeichnung "Actionfoto" verdient. Eventuell noch am PC den Bildausschnitt etwas korrigieren und das war es. Hier gilt natürlich - wie immer beim Fotografieren - üben, üben, üben. Sie werden mit der Zeit ein Gefühl dafür bekommen wie Sie die Kamera in den unterschiedlichsten Situationen führen müssen. Voraussetzung ist, dass Sie Ihre Kamera und die Einstellungen im Schlaf beherrschen.

Torsten Hammerschmidt Torsten
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