Neurodermitis - Ernährungsumstellung erhöht die Lebensqualität

Verfasst von: Reinald Döring
Normales Hautbild ohne Veränderung
Normales Hautbild ohne Veränderung  Bild: Reinald Döring
Neurodermitis - Ernährungsumstellung erhöht die Lebensqualität: Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten können bei Personen, die an Neurodermitis oder Schuppenflechte erkrankt sind, den Verlauf der Krankheit negativ beeinflussen. Eventuelle Zusammenhänge zwischen Neurodermitis und Nahrungsmittelunverträglichkeiten müssen dabei aber immer als individueller Einzelfall betrachtet werden. So können „echte“ Allergien dafür ebenso verantwortlich sein wie natürliche oder synthetische Lebensmittelinhaltsstoffe das der Krankheitsverlauf negativ beeinflusst wird.

Als Auslöser von Beschwerden stehen an erster Stelle Hühnereier, Kuhmilch, Weizen, Soja und Produkte die diese Bestandteile enthalten unter Verdacht. In dem Heft „Seniorenratgeber“ der Apotheken kann man von Frau Dr. Imke Reese lesen, dass jeder Dritte fürchtet, allergisch auf ein Nahrungsmittel zu reagieren. Diese Befürchtung bestätigt sich allerdings nur bei ca. 10% der Personen. Einige Inhaltsstoffe von Lebensmitteln werden aus anderen Gründen nicht vertragen. Nicht immer ist es also gleich eine Allergie wenn der Körper auf bestimmte Substanzen oder Lebensmittel reagiert. Nach dem Ausschluss einer Allergie durch entsprechende Tests, sollte nach den anderen Ursachen der negativen Körperreaktionen gesucht werden. Dabei zeigt sich oft eine Unverträglichkeit von Frucht- oder Milchzucker.

Erste Hautveränderungen, beginnende Neurodermitis (Bild: Reinald Döring)

Die Ernährung umstellen: Bekannte Inhaltsstoffe, auf die der Körper wie auch immer negativ reagiert, sollten selbstverständlich vermieden werden. Konservierungs- und Farbstoffe, Zitrusfrüchte und Geschmacksverstärker können Ursache solcher Reaktionen sein ohne das eine Allergie im medizinischen Sinne vorliegt. Viele Neurodermitis-Patienten können durch eine konsequente Ernährungsumstellung einiges von ihrer verlorenen Lebensqualität zurück gewinnen. Fachärzte, Diätassistenten und speziell geschulte Ernährungsberater sind bei dieser Problematik die richtigen Ansprechpartner. Nur mit Hilfe dieser Fachleute kann festgestellt werden, welche Ernährungsbestandteile im Einzelfall den jeweiligen Krankheitsverlauf negativ beeinflussen. In der einschlägigen Fachliteratur findet man nur belegt, dass die Ernährung im Kindesalter einen wesentlich größeren Einfluss auf die Hauterkrankung haben kann als im Jugend- oder Erwachsenenalter. Kinder die ein erhöhtes Allergierisiko haben, sollten grundsätzlich allergenarm ernährt werden. Für Säuglinge gibt es hypoallergene Babynahrung. Damit ernährt sinkt das Risiko an Neurodermitis zu erkranken erheblich.

Ernährung bei kleinen Kindern und Säuglingen

Übergewichtige Kinder erkranken einer, im „Journal of Pediatrics“ veröffentlichten, Studie zufolge eher an Schuppenflechte (Psoriasis) als Normalgewichtige. In dieser Studie wurde bei ausgewerteten Daten von über 700.000 Kindern entdeckt, dass hier ein um ca. 40% höheres Risiko besteht an Schuppenflechte zu erkranken. Das erhöhte Risiko steigt, mit zunehmenden Übergewicht, weiter auf bis zu 80% gegenüber normalgewichtigen Kindern an. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) schreibt zum Thema Allergien und Neurodermitis folgendes: Immer mehr Kinder leiden unter allergischen Erkrankungen: Neurodermitis, Nahrungsmittelallergie, Heuschnupfen, Asthma bronchiale – zwischen 20 und 30 Prozent aller Kinder in Deutschland sind davon betroffen.

Warum Allergien zunehmen oder warum einige Menschen an einer Allergie erkranken und andere nicht, ist noch nicht abschließend geklärt. Klar ist allerdings: Neben einer genetischen Neigung zur Allergie, erhöhen Umweltfaktoren wie eine zunehmende Feinstaubbelastung, ein verändertes Ernährungsverhalten beispielsweise durch neue Nahrungsmittel, schlecht gelüftete Wohnungen, Tabakrauch und eine stark übertriebene Hygiene das Allergierisiko. Bitte beachten sie, dass dieser Artikel nur der Information dient und keine ärztliche oder qualifizierte fachliche Beratung ersetzten kann oder will. Lassen Sie sich bei Bedarf von einem Fachmann beraten. Sie bleiben für Ihre Gesundheit selbst verantwortlich. Weitere Informationen finden sie unter folgendem Link: Arbeitskreis Diätetik in der Allergologie

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