Soziale Bildung – Senioren studieren an deutschen Universitäten

Verfasst von: Reinald Döring
Weiterbildung für Senioren
Weiterbildung für Senioren  Bild: Reinald Döring
Während der größte Anteil der Senioren gern vom Ruhestand im Alter redet, wird die Zahl derer, die zwar das Älterwerden akzeptieren, aber dabei geistig fit bleiben wollen, immer größer. Der demografische Wandel in der Bundesrepublik wird in naher Zukunft dafür verantwortlich sein, dass die Anzahl dieser Senioren zunimmt. Für die immer größer werdende Zahl der Senioren die geistig fit bleiben wollen ist das Alter eher ein Unruhestand.

Das Studium für Senioren ist ab einem Lebensalter von 50 Jahren z.B. an der Uni Dortmund möglich. Die Universität Dortmund bietet bereits seit den 1980er Jahren ein Studienprogramm für ältere Menschen an. Anfangs, ein Modellversuch wurde es als sogenanntes Weiterbildungs-studium für Seniorinnen und Senioren bis heute weitergeführt. "Immer mehr ältere Menschen haben den Wunsch nach Weiterbildung", informiert die Uni Dortmund, ob zum Beispiel für ihre berufliche Tätigkeit oder für ein bürgerschaftliches Engagement im Ehrenamt. Um lebenslanges Lernen zu ermöglichen, bietet die Technische Universität Dortmund ein Studium für Seniorinnen und Senioren an. Hier können die Studierenden aus verschiedenen Seminaren, Vorlesungen und Veranstaltungen wählen.

Zielgruppenorientiert studieren

Zielgruppe dieses Studienprogramms sind erwachsene Menschen ab einem Lebensalter von fünfzig Jahren. Optimal ist es, wenn die Studenten bereits aus dem Berufsleben ausgeschieden, weitgehend frei von familiären Pflichten sind und damit über ausreichend Zeit zur Teilnahme an den Vorlesungen verfügen. Ziel des Studiums, dessen Programm nach den Grundsätzen der Geragogik aufgebaut ist, ist eine nachberufliche Qualifizierung, mit der ehrenamtliche Aufgaben in den Bereichen verschiedenster Selbsthilfegruppen und Initiativen effektiv und kompetent wahrgenommen werden können. Bisher haben weit über 1.200 Senioren dieses Studium absolviert. Die Teilnehmer erhalten darüber ein Zertifikat der Universität. Beachtliche 85 Prozent der erfolgreichen Absolventen üben danach auch eine ehrenamtliche Beschäftigung aus.

Vorlesungen für Jung und Alt

Die Senior-Studenten besuchen während der gesamten Studiendauer die Lehrveranstaltungen gemeinsam mit ihren jungen Kommilitonen. Jung und alt, das funktioniert im Studium sehr gut, wenn man die Berichte der Universität Dortmund verfolgt. Gegenseitige Rücksichtnahme ist dabei allerdings gefordert. Alte Menschen unserer Zeit sind wesentlich aktiver als die "Alten" der früheren Generationen. Nach dem Frauen diesen Weg der Weiterbildung schon längere Zeit einschlagen, machen sich jetzt auch immer mehr ältere Männer mit einem Studium fit für den ehrenamtlichen Alltag. Das Seniorenstudium bietet die Möglichkeit mit anderen Menschen und hier besonders der jungen Generation in Verbindung zu bleiben. Ganz nebenbei bleibt der Senior-Student nahe am Zeitgeist.

Lebenslanges Lernen wieder lernen

Schlagworte wie "Lebenslanges lernen" und "Demografischer Wandel" bestimmen das Bild der modernen Gesellschaft. Wer nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben aktiv an unserer Gesellschaft teilhaben will, muss auf dem Laufenden sein und bleiben. Das Gehirn funktioniert – wie fast alle Organe und Muskeln in unserem Körper – bestens, wenn es regelmäßig genutzt und trainiert wird. Lernen im Alter ist ein wichtiges Training für das Gehirn. Allerdings ist etwas mehr Ausdauer nötig als in jungen Jahren um erlerntes Wissen zu festigen. Die folgenden Leistungen müssen die Senioren-Studenten erbringen damit sie am Ende des Studiengangs das begehrte Abschlusszertifikat erhalten. Die kontinuierliche Mitarbeit über fünf Semester. Die Durchführung eines Praktikums mit Abschlussbericht.

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