Das Wetter im Jahr 2014 und der Hundertjährige Kalender

Verfasst von: Reinald Döring
Wolkenbilder
Wolkenbilder  Bild: Reinald Döring
Was bis heute unter dem Namen „Hundertjähriger Kalender“ bekannt ist, ist nichts anderes als eine Sammlung von Wetterbeobachtungen über einen Zeitraum von 7 Jahren. Dr. Mauritius Knauer, Abt im Langheimer Cisterzienser Kloster, hat diese Beobachtungen gemacht und bei der Erstellung seines „Immerwährenden Wetterkalenders“ auch großzügig auf bereits vorhandene Wetteraufzeichnungen seiner Zeitgenossen zugegriffen. Dass sein Werk einmal eine so große Beliebtheit und Verbreitung erfährt, konnte er damals nicht ahnen.

Welchen Zweck sollte der Hundertjährige Kalender erfüllen? Als praktisch denkender Mensch war dem Abt klar, dass es Vorteile hat, wenn man das Wetter und seine Eigenarten besser versteht. Es ließen sich Vorhersagen treffen, die es möglich machen, die Arbeiten im Land- und Ackerbau auf die jeweilige zu erwartende Wetterlage abzustimmen. Schäden an den Acker- und Gartenfrüchten durch Frost, Starkregen, Stürme oder andere extreme Wetterlagen könnten so minimiert oder sogar verhindert werden. Der Abt vermutete auf Grund seiner langen Studien und seines Wissens auf den Gebieten der Astronomie, Astrologie und Naturwissenschaften, dass der Wetterverlauf bestimmten Gesetzmäßigkeiten unterlag und sich in einem 7 Jahre dauernden Rhythmus wiederholt.

Leichte Bewölkung
Regen, Regen, Regen
Pfützen auf der Wiese

Astrologie und Astronomie bestimmen das Wetter

Daraus leitete er ab, dass für die Jahreswetterlage jeweils ein Planet der sieben bekannten Planeten für die Führung der Geschehnisse verantwortlich war. Die Astrologie, welche zur Zeit des Abtes noch eine gemeinsame Wissenschaft mit der Astronomie war kannte diesen 7 Jahre-Rhythmus als verantwortlich für alle irdischen Dinge. So ordnete Dr. Mauritius Knauer jedes der sieben Jahre einem der Planeten zu und verfügte somit über eine wissenschaftliche (astrologische) Grundlage für seine Ausführungen. Neu an den Aufzeichnungen von Knauer war das genaue Beobachten der Wetterlage, der Auswirkungen des Wetters auf Landwirtschaft und Gartenbau, der Tier- und Fischpopulationen und der Insekten.

Astrologie und Astronomie bestimmen das Wetter

Daraus leitete er ab, dass für die Jahreswetterlage jeweils ein Planet der sieben bekannten Planeten für die Führung der Geschehnisse verantwortlich war. Die Astrologie, welche zur Zeit des Abtes noch eine gemeinsame Wissenschaft mit der Astronomie war kannte diesen 7 Jahre-Rhythmus als verantwortlich für alle irdischen Dinge. So ordnete Dr. Mauritius Knauer jedes der sieben Jahre einem der Planeten zu und verfügte somit über eine wissenschaftliche (astrologische) Grundlage für seine Ausführungen. Neu an den Aufzeichnungen von Knauer war das genaue Beobachten der Wetterlage, der Auswirkungen des Wetters auf Landwirtschaft und Gartenbau, der Tier- und Fischpopulationen und der Insekten.

Sommerwetter
Kleinholz nach dem Sturm
Endlich Winter und Schnee
Winter im Park (Bild: Reinald Döring)

. In den Jahren 1652 bis 1658 schrieb er seine eigenen Beobachtungen möglichst genau auf. Während dieser 7 Jahre entstand ein meteorlogischer Kalender, der den Mönchen des Klosters Langheim zur Wetterbestimmung diente. Der Kalender der Klosterbrüder wurde durch mündliche Weitergabe in weiten Kreisen bekannt und es wurden mehr und mehr Abschriften davon gefertigt. So verbreitete sich das Werk des Dr. Mauritius Knauer immer weiter, bald bis nach Österreich, Ungarn und Russland. Gedruckt wurde der Kalender wahrscheinlich erstmals im Jahr 1701. Diese Veröffentlichung hat der Abt selbst nicht mehr erlebt, er war schon im Jahr 1664 im Alter von 51 Jahren verstorben. Zwanzig Jahre nach dem ersten Druck wurde, durch die geschäftstüchtigen Herren Hellwig und Weinmann, aus dem „Immerwährenden Kalender“ von Knauer der „Hundertjährige Kalender“. Dieser erschien dann in Buchform im Verlag des Herrn Weinmann.

Falsche Wettervorhersage (Bild: Reinald Döring)

Abweichungen vom Originalkalender verfälschen die Anwendung. Je mehr Abschriften und Druckversionen von diesem Kalender hergestellt wurden, umso mehr wurden die originalen Daten und Texte verfälscht. Einiges fehlt, Anderes wurde vertauscht oder verwechselt. Bestimmte Teile wurden einfach dazu geschrieben. Der heute bekannte Hundertjährige Kalender hat nur noch wenig mit dem Original von damals gemein. Zumal die Bezeichnung Kalender bereits Irreführend ist, weil es sich allenfalls um ein Buch mit Wetteraufzeichnungen über sieben Jahre aus einem bestimmten Landstrich handelt. Die Allgemeingültigkeit und Anwendbarkeit dieser Aufzeichnungen kann in der heutigen Zeit zu recht in Frage gestellt werden. Umwelteinflüsse, Industrialisierung, Autoverkehr und sonstige äußere Einflüsse, die zur Lebenszeit des Urhebers noch nicht bekannt bzw. vorhanden waren, machen eine stimmige Wettervorhersage mit den verfälschten Daten aus den 1650er Jahren zum Zufallstreffer.

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